Der Krieg in der Ukraine beschäftigt nicht nur die Erwachsenen. Auch Kinder bekommen über Medien, Gespräche und über die Verunsicherung und Ängste ihrer Eltern mit, dass etwas Dramatisches passiert. Welche Gefühle löst das bei Kindern aus? Sie bekommen Angst und sind verunsichert. Da wir nicht alle Bilder von den Kindern fern halten können, ist es wichtig, dass wir ansprechbar sind und fragen, wie es ihnen geht. Vor allem kleinere Kinder können nicht einschätzen, wie akut oder lebensbedrohlich die Situation für sie ist. Sie haben Angst, dass der Krieg auch zu uns kommt oder ihnen etwas passiert. Und sie verstehen nicht, warum Menschen sich überhaupt bekriegen. .
Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Kind mitbekam, wie sich die Erwachsenen wegen einer politischen Krise große Sorgen machten. Ich konnte das nicht einordnen und hatte große Angst, dass ein Weltkrieg ausbricht. Und ich weiß bis heute, wie erleichtert ich war, als meine Mutter mir erklärte, dass unser Land nicht betroffen ist und wir uns nicht in Gefahr befinden.
Es ist nicht so einfach, mit Kindern über den Krieg zu sprechen. Doch wenn Kinder das Bedürfnis haben, über ihre Sorgen, Ängste und Gedanken zu sprechen, ist es wichtig, dass sie in uns einen Ansprechpartner haben. Sonst fühlen sie sich alleine gelassen und ihre Angst wird immer größer. Manche Kinder wollen darüber sprechen, andere nicht. Dies gilt es behutsam herauszufinden.
5 Tipps die Sie dabei unterstützen, mit Kindern über den Krieg zu sprechen
1. Keine „erwachsenen“ Gespräche vor den Kindern über den Krieg führen sondern die Kinder „kindgerecht“ aufklären, wenn sie Fragen haben. Manche Kinder können sich gar nichts unter Krieg vorstellen. Für kleinere Kinder ist es sinnvoll, Beispiele aus ihrem Lebensumfeld zu nehmen, z.B. Streit im Kindergarten.
2. Die Sorgen und Ängste der Kinder und ernst nehmen und nicht wegreden: „Das ist nicht so schlimm“. Wenn wir es aushalten, dass unser Kind traurig ist und ihm sagen, dass viele Kinder diese Ängste und Unsicherheit erleben, dann fühlt es sich nicht falsch mit seinem Gefühl.
3. Nachrichten abschalten wenn Kinder im Raum sind.
4. Kinder spüren es, wenn ihre Eltern angespannt sind oder Sorgen haben. Damit sie diese nicht auf sich beziehen, sollten wir den Kindern sagen, dass diese Sorgen nichts mit ihnen zu tun haben.
5. Kindern Sicherheit geben: „Wir sind hier in Deutschland in Sicherheit. Mama und Papa beschützen dich und sind für dich da, wenn du uns brauchst. Die Erwachsenen kümmern sich darum, dass der Streit zwischen den Ländern wieder aufhört.“
6. Wenn Sie das Thema persönlich stark belastet, sorgen Sie gut für sich! Es gibt die Möglichkeit, sich Unterstützung zu holen.
Die „Nummer gegen Kummer“ und die Hotline Reden hilft! bieten Telefonberatung für Eltern an. Sie richten sich an Mütter und Väter, die sich unkompliziert und anonym konkrete Ratschläge holen möchten, denen alles zu viel ist oder die einfach nur jemanden zum Zuhören brauchen.
Hilfe gibt es auch bei der Telefonseelsorge (24h/365 Tage im Jahr erreichbar) unter 0800-1110111, 0800 1110222, 116 123 oder 0800 3344533 (Info-Telefon Depression).
Ich möchte allen Menschen, die unmittelbar vom Krieg betroffen sind, mein Mitgefühl ausprechen!
Quellen
https://www.superheldenkids.de/blog/leitfaden-fuer-gespraeche-mit-kindern-ueber-den-krieg-fuer-zu-hause-kita-und-grundschule (eingesehen am 7.3.2022)
https://www.br.de/nachrichten/bayern/wie-kindern-krieg-erklaeren-tipps-fuer-eltern,SyLwJRc (eingesehen am 7.3.2022)
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/mit-kindern-ueber-krieg-sprechen-tipps/262982 (eingesehen am 7.3.2022)